Eine Gruppe von 3 Personen - Bernadette und Matthias Kretschmer, gemeinsam mit Susann Thoma fanden sich zusammen und sprachen im heimischen Wohnzimmer über das Thema Palliativ- und Hospizarbeit mit dem Ziel, diese Lücke im Landkreis zu schließen und die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Zu den Gründungsmitgliedern zählte u. a. Ulf-Dietrich Fischer, FA für Innere Medizin und Palliativmediziner, und Susann Thoma, ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin mit PCA, die heute als psychosoziale Fachkraft in der Geschäftsleitung des stationären
Hospizes mitwirkt. Allen Beteiligten war klar, dass dieses Ziel nur über die Gründung eines Vereines zu erreichen war.
Gründung des Vereins für Hopsiz- und Palliativarbeit im ländlichen Raum mit 20 Gründungsmitgliedern - Lebenszeit e.V.
Zur Sensibilisierung der Menschen zum Thema " Palliative Versorgung im Landkreis" übernahm der Vereini vielfältige Aufgaben wie die Öffentlichkeitsarbeit in Form von Vorträgen auf verschiedenen Veranstaltungen , in Schulen, Vereinen und anderen interessierten Organisationen, Gemeinden und Pflegeeinrichtungen.
Es konnten neue Vereinsmitglieder gewonnen werden.
Es wurde ein soziales Netzwerk errichtet.
Der Verein mietete einen Berartungsraum und stand dort zu Kontaktzeiten zur Verfügung.
Der Verein und das Thema bekamenn ein Gesicht im Stadtleben von Leisnig.
01.04.2014 Der Verein schloss sich dem Home Care Dresden an. Susann Thoma wurde angestellt und sicherte mit dem Palliativ-
mediziner Ulf-Dietrich Fischer die ambulante palliative Versorgung im Landkreis ab (SAPV). Die Planung des Vereins, einen eigenen ambulanten Palliativdienst im Landkreis zu gründen, scheiterte an den Gesprächen mit den Kostenträgern, die das Vorhaben ablehnten aufgrund nicht erfüllter Rahmenbedingungen.
Somit waren trotzdem 2 von 3 Vereinszielen erreicht, der Verein und die SAPV.
Die Mitgliederzahl des Vereins wuchs weiter. Die Idee vom stationären Hospiz wurde geboren. Im Rahmen der ambulanten Palliativversorgung stellten Ulf-Dietrich Fischer und Susann Thoma fest, dass ein sehr hoher Bedarf an palliativer Versorgung bei der Bevölkerung bestand. Oft genug, wenn eine häusliche Versorgung nicht mehr möglich war, gab es keine Lösung für die Betroffenen. Man kommunizierte und es entstanden Idee und Konzept für das heutige stationäre Hospiz. Es wurden Kontakte geknüpft zu Kostenträgern, Befürwortern aus Stadt und Politik und zu anderen bereits bestehenden stationären Palliativeinrichtungen / Hospizeinrichtungen.
Der Verein traf auf die zukünftigen Bauherren - die Familie Lohse aus Minkwitz. Die Realisierung des Projektes vom eigenen stationären Hospiz im ländlichen Gebiet war nicht realisierbar ohne großes Eigenkapital, ohne finanzkräftigen Träger im Hintergrund und ohne staatliche Förderung. Im Herbst 2016 entschieden sich Frank und Alexandra Lohse aus Minkwitz ziemlich spontan, den Verein Lebenszeit e.V. bei seinem Bauvorhaben als Investor zu unterstützen.
Das passende Bauland wurde gefunden --> das Grundstück der alten Stadtgärtnerei Leisnig Es begann die Suche und Besichtigung von Bauland in und um Leisnig. Man kontaktierte Institutionen und Behörden. Die Suche nach dem passenden Grundstück verlief erfolgreich, man entschied sich für das Grundstück der alten Leisniger Stadtgärtnerei am Hasenberg. Es wurde projektiert und konzipiert. Und alles nahm langsam Gestalt an.....
Bau des stationären Hospizes --> der erste Spatenstich
Am 10.05.2017 erfolgte symbolisch der erste Spatenstich. Zu dieser feierlichen Zusammenkunft waren u. a. die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann, Vertreter der VR-Bank Mittelsachsen, der ausführenden Bauunternehmen, Vereinsmitglieder und interessierte Bürger der Stadt Leisnig anwesend.
Beginn der Bauphase! Alle Genehmigungen lagen vor. Mit dem Bau konnte begonnen werden….Das Baugeschehen stellte einige große Herausforderungen dar: das Einhalten der sächsischen Bauordnung, der Brandschutz- und Hygieneanforderungen und der Auflagen der Heimaufsicht. Es wurde gebaut und aufgrund der Vorgaben Wände wieder entfernt oder versetzt. Der Bau war kein Selbstläufer, die Vereinsmitglieder und der Bauherr - die Familie Lohse - waren neben ihrer Berufstätigkeit ständig auf der Baustelle. Der Bau des Hospizes wurde durch die Bevölkerung sehr gut angenommen, es kamen täglich Interessierte zum Schauen. Aufgrund des zügigen und erfolgreichen Baufortschrittes und der Aussicht auf etwas "Greifbares" wuchs auch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung.
Parallel zur Bauphase wurden immer wieder Gespräche der Vereinsmitglieder mit dem Landesverband für Hospizarbeit und Palliativmedizin, dem paritätischen Wohlfahrtsverband und anderen Institutionen und Behörden geführt, um das Betreiben des Hospizes optimal vorzubereiten und alle Voraussetzungen dafür zu erfüllen.
Richtfest auf der Baustelle - Der Richtkranz weht über dem Hospiz
Zum Welthospiztag - am 14. Oktober 2017 - ist das neue Haus am Hasenberg im Rohbau fertig.
Dem Richtfest folgt ein Arbeitseinsatz von Vereinsmitgliedern auf dem Aussengelände des Hospizes.
Quelle: Döbelner Anzeiger - Oktober 2017
Der stationäre Hospizbau auf der Zielgeraden - technische Übergabe des bezugsfertigen Rohbaus am 1. März 2018 Nach der Übergabe des fertigen Rohbaus am 01.03.2019 kann der Verein mit der Inneneinrichtung des Hospizes beginnen. Der Innenausbau des Hospizes läuft auf Hochtouren. Handwerker haben noch viel zu tun. Ohne zusätzliche Helfer wäre die Arbeit bis zum 24. März nicht zu schaffen. Bis zum Eröffnungsfest am 24.03.2019 muss alles fertig sein.
Quelle: Döbelner Anzeiger - März 2018
Feierliche Eröffnung des stationären Hospizes mit prominenten Gästen. Beim offiziellen Empfang am Vormittag wurden u. a. die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann, Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen, Vertreter des Hospiz- und Palliativverbandes Sachsen, der Bürgermeister der Stadt Leisnig, Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchgemeinde Leisnig und Vertreter der jeweiligen Baufirmen im Hospiz begrüßt. Am Nachmittag konnten Besucher und Interessierte im Rahmen von Führungen durch das Haus einen Blick hinter die Kulissen des Hospizes werfen.
Neueröffnung des Hospizes - Beginn der Geschäftstätigkeit des Hospizes Anfang April sollten die ersten Bewohner ihre Räume im Hospiz beziehen, das maximal für 12 Gäste ausgelegt ist. Die ersten fünf Anmeldungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits eingegangen. Insgesamt 21 Vollzeitstellen, darunter 15 Pflegefachkräfte sollten hier geschaffen werden.
Fest zur Einweihung des Parkes mit "Fluss der Erinnerungen". Ein weiterer Höhepunkt im Baugeschehen war das Anlegen eines Parkes mit Teich, einem Kinderspielplatz, einer Beeren-Nasch-Strecke, mit verschiedenen Sitzgelegenheiten und dem "Fluss der Erinnerung". Hier gedenken die Angehörigen und Mitarbeiter des Hospizes der verstorbenen Gäste mit einem monatlichen Abschiedsritual. Für jeden verstorbenen Gast wird ein Stein kunstvoll mit Namen verziert und im Flusslauf niedergelegt. Es entsteht ein lebendiger Ort der Trauer, Erinnnerung und Wiederbegegnung.